Boston-Marathon 2008 Teil 2: Notdurft vor dem Start - fast verhaftet und bis Kilometer 15

23.04.2008

Meile 5 vorbei. Sinnfrage schon gestellt? Ich sage zu mir, Mensch, bleib' ruhig denk' nicht drüber nach. Wir rennen jetzt echt noch über 36 Kilometer mehr oder weniger geradeaus, um in Boston Downtown zu landen. Ich rechne mal so übel durch: Noch mindestens zweieinhalb Stunden rennen.

Meile 5 vorbei. Sinnfrage schon gestellt? Ich sage zu mir, Mensch, bleib' ruhig denk' nicht drüber nach. Wir rennen jetzt echt noch über 36 Kilometer mehr oder weniger geradeaus, um in Boston Downtown zu landen. Ich rechne mal so übel durch: Noch mindestens zweieinhalb Stunden rennen. Und das Tempo geht! Es rennt sich. Ich bremse - okay, nur ein ganz kleines bisschen. Ich spinne. Mache ich öfter. Ich drehe echt am Rad. Ich versuche ruhig zu bleiben und jeder Kilometer ist trotzdem nicht langsamer als 4:06'. Ehrlich, ich weiß, dass das nicht gut gehen kann. Aber ich will es wissen. Ich will laufen und es spüren, erleben. Ich habe solche Sehnsucht nach diesen Schmerzen. Wenn es so komplett weh tut, dass ich mich auch so komplett selbst spüren kann. Ich höre meine Atmung. Ich höre in mich hinein. Ich renne ja nicht schnell, im Vergleich zu früher, aber es ist Lichtgeschwindigkeit zu den gesunden AOK-Frühstückslauf-Joggs in letzter Zeit. Jetzt kommt schon Kilometer 10 und meine Uhr gibt den Geist auf. Wow, das hatte ich auch noch nie, denke ich und versuche mich aufzuregen. Über Uhr-Hersteller und überhaupt. Aber es geht nicht. Echt, nach 10 Sekunden sage ich mir: Egal! Also ohne Uhr. Eh besser, da ich anfange schon jetzt bei Kilometer 10 meine Beine zu spüren. Die schlabbern! Sie fangen an, sich so etwas halbvoll anzufühlen. Ein ekliges Gefühl. Bei 35km vielleicht okay, aber jetzt?

Boston Marathon Experiment

Auch egal. Uhr ist aus. Ich werde langsamer. Denke ich. Bei Kilometer 15 steht wieder eine Uhr. Etwas über 62 Minuten. Hä? Ich bin nicht langsamer geworden. Das hilft. Ich renne in Zeitlupe, aber in Realität bleibt's flott. Schon komisch. Sieht nach unter 3 Stunden aus. ich glaub's ja nicht, aber es macht Spaß! Einfach mal rennen. Ohne Nerven, Angst und ohne Uhr. Das Feld ist Klasse. Alle rennen dieses Tempo um mich rum. Lance ist nicht weit weg. Und dabei bin ich vielleicht schon disqualifiziert.

Und das ging so: In Hopkinton, dem Startort des Boston Marathons gibt es wirklich genügend Dixie-Klos, aber im entscheidenden Moment ist dann doch keins da. Also flux eine stille Ecke gesucht, gefunden mit sehr sehr klarem Läuferurin Massachusetts Boden gesegnet. Ehrlich, schnell und ökologisch abbaubar. Stolz, das so flink erledigt zu haben, will ich diese nun gesegnete Einfahrt verlassen. 

 
 
race number

Dabei brüllt mich und meinen Nachbar-Freiluft-Toiletten- Läufer ein alter, ernster Police-Trooper an: "Do you have a race number?" Ich bin so stolz, dass ich eine habe, rufe "Yes!" und zeige stolz meine Startnummer. "Okay - Eleven twentythree, I have your number. You are disqualified from the race!" Wir hätten in den Startunterlagen lesen können, dass man für "Pinkeln ausserhalb von Toiletten" disqualifiziert würde. Das hat gesessen. Ich muss schon wieder ... Mein Pinkel-Nachbar ruft gleich: "Ich hab' nicht! Ich hab' mich nur gedehnt!" Was für ein Looser! Ich weiß heute noch nicht, ob ich nun noch in der Wertung bin oder nicht....

Ende Teil 2 - Guten Morgen! ;-)

 
 
 
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